Amtliche Prüfnummer (A.P.-Nummer)

Kontrollnummer für deutsche Qualitätsweine. Deutsche Qualitätsweine werden einer strengen Drei-Stufen-Prüfung unterzogen:

1. Lesekontrolle und Reifeprüfung im Weinberg.
2. Analytische Prüfung durch die kommunale Landwirtschaftskammer.
3. Sensorische (geschmackliche) Sinnesprüfung mit Auge, Nase und Zunge durch eine amtlich bestellte Expertenkommission der Landwirtschaftskammer.

Hat ein deutscher Qualitätswein diese Prüfungen bestanden, darf er als solcher, unter Verwendung der zugeteilten Amtlichen Prüfungsnummer in Verkehr gebracht werden. Die AP-Nr. muss auf dem Etikett stehen. Sie setzt sich folgendermaßen zusammen:

Beispiel: AP-Nr.: 5 065 230 010 02

    5 = Prüfstelle (5 = Pfalz)
065 = Herkunftsort (065 = St. Martin)
230 = Erzeuger ( 230 = Altes Schlößchen)
010 = geprüfte Partie (010 = lfd. Nr des Antrages)
  02 = Prüfungsjahr

Der Ursprung des Weines lässt sich hiermit jederzeit über die Prüfungsbehörde zurückverfolgen. Im Gegensatz zum französischen Weingesetz für Appellation-Controlée-Weine, das die Klassifizierung des Rebbodens anstelle der Weine vornimmt, erhält in der Bundesrepublik Deutschland erst der fertig abgefüllte und geschmacklich für einwandfrei befundene Wein die AP-Nummer.

Ausbau

Die Verarbeitung des Weines beim Winzer. Es kann den Wein zum Beispiel trocken oder lieblich ausbauen, unterschiedlich lang reifen lassen, Edelstahltanks oder Holzfässer wählen.

Auslese

Ein Qualitätswein mit Prädikat. Es dürfen ausschließlich überreife Trauben verwendet werden.

Barrique

Holzfass aus Eiche, in dem der Wein eine bestimmte Zeit lagert. Für die meisten Rieslingweine ist der Ausbau im Holzfass nicht besonders gut geeignet. Bei Rotweinen werden jedoch häufig Barriquefässer verwendet. Der Gerbstoffanteil im Wein ist höher.

Beerenauslese

Edelsüße Spezialität und neben Eiswein und Trockenbeerenauslese an der Spitze der Qualitätsweine. Beerenauslesen sind besonders lagerfähig.

Botrytis

Botrytis cinerea ist die Edelfäule, die den Trauben das Wasser entzieht und damit die Geschmacksstoffe in den Beeren konzentriert.

Chardonnay

Der Chardonnay gehört auch zur Burgunderfamilie. Er ist durch eine Mutation (= biologische Veränderung, die weitergegeben wird) vermutlich aus dem Grauen Burgunder entstanden. Er ähnelt etwas dem Weißburgunder, jedoch ist seine Säure deutlich höher. Seine Weine sind feinfruchtig, duftig und extraktreich, mit mittlerem bis hohem Alkoholgehalt. Der Chardonnay ist im Jungstadium oft noch etwas unreif, wird aber später umso gehaltvoller und duftiger. Deshalb sollte man den Chardonnay vor dem Trinken noch ca. 1 Jahr auf der Flasche reifen lassen.

Tipps für Feinschmecker: Salate aller Art, Fischgerichte: Lachs gebeizt, gedünstet oder geräuchert, Krabben, Hummer, Krebse, Artischocken, Schnecken, frischer Ziegen- und Schafskäse

Cuvée

Ein anderes Wort für Verschnitt.

Depot

Ausgefällte Gerbstoffe, die sich in älteren Rotweinen absetzen.

Dessertweine

Sehr süße Weine. Bei verschiedenen Dessertweinen (z.B. Marsala, Portwein) wird durch die Zugabe von Alkohol die Gärung gestoppt.

Dornfelder

Verbreitete Rotweinsorte in Deutschland.

Kreuzung: Helfensteiner X Heroldrebe

Züchter: Oberlandwirtschaftsrat AUGUST HEROLD, Weinsberg (1959). Benannt nach dem Kameralverwalter Dornfelder, nach dessen Plänen die Weinbauschule Weinsberg 1868 gegründet wurde.

Blätter: groß, fünfeckig, dunkelgrün, schwachglänzend

Beeren: groß, rundlich, blauschwarz und saftreich

Trauben: groß, locker- bis dichtbeerig

Reifezeitpunkt: mittelfrüh

Weinaromen: Sauerkirsche, Brombeere, Holunder, grüne Paprika

Mostgewicht: 65 – 75° Oechsle

Säuregehalt: 7-9 g/l

Die dunkelroten (schwarz-violetten) Weine des Dornfelders sind vollmundig und sehr ausdrucksvoll. Sie passen hervorragend zum Essen, sollten aber 1-2 Tage vorher geöffnet werden, damit sich das vollfruchtige Bukett des Dornfelder noch besser entfalten kann. Ideal ist eine Mindestlagerzeit auf der Flasche von 2-3 Jahren. Dadurch wird der Geschmack kräftiger, die Weinsäure und der Gerbstoff harmonischer; also insgesamt ein Gewinn für bessere Dornfelder-Qualitäten. Der Dornfelder eignet sich auch sehr gut für den Barrique-Ausbau (kleines, junges Eichenholzfaß).

Tipps für Feinschmecker: Ente, Gans, Wildgeflügel, kräftiger Braten, Wild, Rindfleisch, Lammfleisch, Roquefort, Camembert

Edelfäule

Botrytis cinerea ist die Edelfäule, die den Trauben das Wasser entzieht und damit die Geschmacksstoffe in den Beeren konzentriert.

Edelsüß

(siehe auch lieblich ) Eigentlich meint „edelsüß“ einen Wein mit natürlicher Süße aus vollreifen Trauben. Gelegentlich wird „edelsüß“ auch für andere liebliche oder süße Weine verwendet.

Eiswein

Eiswein wird bei strengem Frost gelesen und gekeltert. Dabei muss der Eiswein mindestens den Mostgewichtsanforderungen einer Beerenauslese genügen.

Federweißer

Frischer, ungefilterter Wein, dessen Gärung noch nicht abgeschlossen ist.

Firne

Geruch alter Weine. Ein leichter Firnton gehört zum Charakter eines alten Weines und ist durchaus gewünscht.

Gewürztraminer

Aromareicher Weißwein. Stammt vermutlich aus dem nördlichen Griechenland (Thessalien) und hat sich über Italien und Südtirol bis zu uns verbreitet. In der Pfalz und am Oberrhein wird er schon seit 1500 Jahren angebaut und gehört somit zu den ältesten Kultursorten unserer Heimat. Leider ist der Anbau stark zurückgegangen. Der Gewürztraminer zählt heute zu den Raritäten in Bezug auf Vorkommen und Qualität.

Blätter: klein, 3-lappig, schwach gebuchtet, stark blasige Oberfläche, unten stark, oben schwach behaart, Rand stumpf gezähnt

Beeren: klein, rund bis oval, rotgrau, typisches Sortenbukett

Trauben: mittel bis klein, dichtbeerig

Reifezeitpunkt: mittelspät

Mostgewicht: 80 – 100° Oechsle

Säuregehalt: um 8 g/l, oft auch etwas weniger

Der Gewürztraminer hat eine würzige Art, die an Rosenduft erinnern kann, er ist rassig und ausdrucksvoll. Weine mit mehr als 90° Oechsle gehören zu den besten Spitzengewächsen unter den Weißweinen.

Tipps für Feinschmecker: Entenleberpastete, Hummer, Gänseleberterrine, würziger Braten, Kasseler, Roquefortkäse, Limburgerkäse, ab Spätlese als Aperitif oder zum Nachtisch

Grauburgunder

Weißwein, der in Deutschland auch nach seinem Entdecker (Johann Seger Ruland) „Ruländer“ genannt wird. In Italien wird der Grauburgunder „Pinot grigio“, in Frankreich „Pinot gris“ genannt.

Halbtrocken

Die Geschmacksrichtung -halbtrocken- gilt für Weine, die nicht trocken sind, aber maximal 18 g/Ltr. Restsüße haben. Berechnungsgrundlage: Gramm Säure je Liter + 10 bis zur Höchstgrenze + 18.

Hochgewächs

Ein Hochgewächs ist ein Qualitätswein ohne Prädikat. Im Vergleich zu einem normalen QbA wird ein Hochgewächs jedoch aus einem besseren Grundwein erzeugt.

Kabinett

Die Reihenfolge der Qualitätsweine mit Prädikat beginnt mit dem Kabinett. Ein Kabinettwein ist daher meist ein recht leichter Wein.

Kerner

Zur Familie der Riesling-Trauben gehörende Weißweinneuzüchtung.

Leicht

Wein mit niedrigem Alkoholgehalt.

Lieblich

Wein mit süßer Geschmacksausrichtung (über 18g Restzucker).

Mineralisch

Mineralischer Geschmack des Weines.

Most

Der Saft der Traube wird Most genannt. Der Zuckeranteil im Most (Mostgewicht) ist maßgeblich für die Einteilung der Prädikate beim Wein.

Müller-Thurgau

Weitverbreitete Weißweinrebe und wichtige Rebe in Deutschland. Wird auch als Rivaner vermarktet.

Müllerrebe

Wird auch als Schwarzriesling verkauft (ohne etwa mit dem Riesling vergleichbar zu sein). Rotweinrebe, die häufig auch Bestandteil des Champagners ist.

Öchsle-Grad

Das Mostgewicht in ° Oechsle steht für die relative Dichte des Mostes. Je höher die Dichte, um so höher ist auch das Mostgewicht (der im Most enthaltene natürliche Zuckergehalt wird hierbei mit erfasst).

Vereinfachung: 1° Oechsle entspricht ungefähr 2g Fruchtzuckergehalt/Ltr. in den Trauben.

Benannt wird dieser Zuckergehalt nach dem Erfinder der Mostwaage Ferdinand Oechsle. Das höchste bisher gemessene Mostgewicht betrug 327° Oechsle, es handelte sich um eine 1971er Siegerrebe Trockenbeerenauslese aus einem Weinort an der Südlichen Weinstraße. Dieser Wein ist sehr hochfarbig und zähflüssig, fast wie Honig, und hat bis heute noch nicht vergoren. In diesem extrem süßen Traubensaft kann die Hefe keine Gärung einleiten, weil sie einen Zuckerschock bekommt.

Oenologie

Die Wissenschaft vom Wein.

Ortega

Ertragreiche Weißweinneuzüchtung Die Weine des Ortega sind geprägt von einem feinen, pfirsichartigen Bukett. Sie schmecken voll, nachhaltig, feinfruchtig. Schöne Auslesen sind keine Seltenheit. Besonders für Weintrinker mit Magenproblemen sind diese säurearmen und bekömmlichen Weine bestens geeignet.

Pinot grigio / Pinot gris

Siehe Grauburgunder

Portugieser

Wichtige Rotweinsorte in Deutschland (die nicht aus Portugal stammt). Er stammt vermutlich aus Ungarn und Niederösterreich, wo er seit Jahrhunderten angebaut wird. Von dort ist er um 1860 in die Pfalz gekommen. Der exakte Ursprung ist leider nicht bekannt.

Die Weine sind schön rot, leicht und sehr bekömmlich. Sie sind früh reif und altern schnell. In guten Jahren wachsen dunkle Rotweine mit leichtem Burgunderton, sowie frische, fruchtige Rosé-Weine. Als Weißherbst nimmt der Portugieser eine bedeutende Stellung ein und sollte in einem gut sortierten Weinkeller nicht fehlen.

Prädikate

Deutsche Qualitätsstufen beim Qualitätswein für naturreinen Wein.

Kabinett

  • Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner—73° Oechsle
  • alle übrigen Sorten—76° Oechsle

Spätlese (späterer Lesezeitpunkt)

  • Riesling—85° Oechsle
  • alle übrigen Sorten—90° Oechsle

Auslese (ausgelesene Trauben von besonders hoher Qualität)

  • Riesling—92° Oechsle
  • alle übrigen Sorten—100° Oechsle

Beerenauslese und Eiswein (ausgelesene Beeren von sehr hoher Qualität)

  • alle Sorten—120° Oechsle

Trockenbeerenauslese (rosinenähnliche Beeren von höchster Qualität)

  • alle Sorten—150° Oechsle

QbA

Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete. Der Wein muss zu 100% aus einem der 13 deutschen Anbaugebiete stammen. QbA-Wein darf (im Gegensatz zu Qualitätsweinen mit Prädikat) verbessert werden.

Qualitätswein

Auf die Qualität geprüfter Wein. Qualitätsweine lassen sich in die Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete und die Qualitätsweine mit Prädikat unterteilen.

Restsüße

Die Restsüße besteht aus unvergorenem Traubensaft, der gleich bei der Weinlese keimfrei filtriert und dann in einem sterilen Edelstahltank eingelagert wird. Dieser frische Saft lagert in unserem eigens dafür geschaffenen Kühlkeller bei einer konstanten Jahrestemperatur von + 3° C und wird erst kurz vor der Abfüllung dem Wein zugegeben, ganz nach Harmonieempfinden des Kellermeisters. Der fertig abgefüllte Wein sollte eine möglichst große Harmonie zwischen Säure und Restsüße aufweisen.

Riesling

Hervorragende Weißweinrebe, die eine besonders herzhafte, mineralische Säure erhält und ein einzigartiges Pfirsich-Aroma entwickelt.

Rivaner

Siehe Müller-Thurgau

Ruländer

Siehe Grauburgunder

Rotwein

Wein aus roten Trauben, wobei der Saft längere Zeit auf der Maische (Brei aus den Traubenschalen) liegen bleibt, aus denen sich dann der rote Farbstoff löst.

Schlegelflasche

Gängiger Flaschentyp mit grüner Glasfarbe.

Schwarzriesling

Siehe Müllerrebe

Sekt

In Deutschland hergestellter Schaumwein, der durch Flaschen- oder Tankgärung erzeugt wird.

Silvaner

Alte Rebsorte in Deutschland und wichtigste Sorte im Anbaugebiet „Franken“.  Abstammung von der Kaukasischen Wildrebe, einer Unterart der Weinrebe. Der Name deutet auf die Herkunft aus Transilvania (Siebenbürgen) hin. Der Silvaner schmeckt ausgeglichen, saftig, vollmundig, hat wenig Säure und hat ein feinfruchtiges Bukett und eine angenehme Säure. Im Prädikatsweinbereich bringt der Silvaner ausgesprochene Liebhaberweine, die von Kennern sehr geschätzt werden.

Spätburgunder

Wichtige Rotweinsorte (auch Blauburgunder; in Frankreich: Pinot Noir). Aus Spätburgunder werden einige der teuersten Rotweine der Welt hergestellt (besonders im Burgund).

Spätlese

Prädikat zwischen Kabinett und Auslese.

Tafelwein

Stufe unterhalb der Qualitätsweine.

Trocken

Der Begriff -trocken- gilt für einen Restsüßegehalt von 0 – 9 g/Liter. Weine, die für Diabetiker geeignet sind dürfen nur 0 – 4 g/ltr Restsüße aufweisen. Berechnungsgrundlage: Gramm Säure je Liter + 2 bis zur Höchstgrenze 9.

Trockenbeerenauslese

Das höchste Prädikat unter den Qualitätsweinen. Trockenbeerenauslesen werden aus ausgesuchten, von Botrytis ausgetrockneten Trauben gekeltert.

Verschneiden

Das Mischen verschiedener Rebsorten. In Deutschland nur in wenigen Fällen und im geringen Ausmaß erlaubt. In anderen Ländern dagegen überwiegende Praxis. So sind Cuvée, Marriage oder Mélange nur andere (wohlklingendere) Ausdrücke für Verschnitt.

Weinstein

Wenn man eine sehr gute, lange gelagerte alte Flasche Wein entkorkt, findet man manchmal am Korkspiegel oder im Glas winzige, weiße, glänzende Kristalle. Viele Leute erschrecken dann, weil sie glauben, im Wein sei etwas, was nicht hineingehöre. Doch der Weinkenner freut sich, wenn er diese Kristalle findet; sie sind für Ihn ein untrügliches Qualitätszeichen.

Trotz sorgfältiger Pflege der Weine, lässt es sich nicht immer vermeiden, dass sich Weinsteinkristalle in der Flasche bilden. Beim Reifeprozess baut der Wein einen Teil seiner Säuren ab, die sich in Form von Weinsteinkristallen absetzen. Dies ist jedoch nur ein Schönheitsfehler und deshalb kein Grund zur Beanstandung.

Durch ruhiges Öffnen der Flasche und langsames Drehen der Flasche beim Ausgießen verbleiben die Weinsteinkristalle in der Flasche. Weder Geschmack, Qualität, noch der klare Glanz oder die leuchtende Farbe des Weines werden hierdurch beeinträchtigt.

Übrigens, Weinstein kann bei kräftigen Rotweinen sehr dunkel aussehen, bei Dornfelder Rotwein sogar fast schwarzrot schimmern. Weinstein kann man auch verschlucken, ohne Bedenken; er schmeckt etwas säuerlich, wenn man ihn zerbeißt, sonst neutral.

Weinstein der sich beim Fassausbau abgesetzt hat, wird von der Kosmetik-Industrie zur Herstellung von hochwertigen Cremes gesucht!

Weißburgunder

Der Weißburgunder gehört auch zur Burgunderfamilie. Er ist durch eine Mutation (= biologische Veränderung, die weitergegeben wird) aus dem Grauen Burgunder (Ruländer) entstanden. Auch er wurde nach seiner Heimat Burgund in Frankreich benannt.

Weißherbst

Werden rote Trauben nicht wie Rotwein, sondern wie ein Weißwein gekeltert, so entsteht ein Weißherbst. Heute ist auch in Deutschland der Name „Rosé“ geläufiger. Im Gegensatz zu einem Rosé darf ein Weißherbst aber nur aus einer Rotweintraube (z. B. Portugieser-Weißherbst) hergestellt werden und muss mindestens ein Qualitätswein sein. Ein Weißherbst oder Rosé ist also keine Mischung aus weißen und roten Trauben.